Vermutlich kennt jeder den Spruch: “An apple a day keeps the doctor away.” Was denkst du dabei? Dass Obst und Gemüse dich gesund halten? Dass sie dich vor Krankheiten schützen und gar verhindern können? Im Internet werden uns zahlreiche gesundheitliche Vorteile einer veganen Ernährung präsentiert. Wissenschaftlich belegt sind die Aussagen nicht immer. Deswegen bekommt ihr in den nächsten Minuten einen kleinen Einblick wie es um den wissenschaftlichen Stand bislang steht und warum menschliche Studien schwer zu deuten sind.
Der menschliche Körper – ein komplexes System
Zuerst ist es wichtig zu sagen, dass der menschliche Körper ein komplexes System ist, welches durch viele Umwelt- und Lebensstilfaktoren beeinflusst wird. Veganer*in ist nicht gleich Veganer*in und Mensch ist nicht gleich Mensch. So können Studien zwar einen Anhaltspunkt liefern, wie sich eine vegane Ernährung auf verschiedene Krankheitstypen auswirken kann, jedoch nicht zu 100% belegen. Dafür sind wir einfach zu individuell. Menschen, die nicht rauchen und wenig bis keinen Alkohol trinken, leben nachweislich gesünder. Genauso ist es bei der körperlichen Aktivität und einer allgemeinen ausgewogenen Ernährung. Veganer*innen werden oft diese, eher gesundheitlich vorteilhaften Lifestyle Faktoren zugeschrieben. Daher ist es umso schwieriger zu unterscheiden, ob gesundheitliche Vorteile allein durch die Ernährungsform kommen. (Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), 2020)
Bislang gibt es wenige Langzeitstudien darüber, inwieweit sich eine vegane Ernährung auf unsere Gesundheit auswirkt. In epidemiologischen Studien wurde allerdings herausgefunden, dass ein hoher Konsum von rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen, wie zum Beispiel Salami und Wurst, das Risiko für viele Krankheiten erhöht. Darunter fallen zum Beispiel koronare Herzerkrankungen, einige Krebsarten und die Fettleber. Im Gegensatz dazu kann eine hohe Zufuhr von ballaststoffreichem Getreide und Getreideprodukten, Obst und Gemüse viele Krankheitsrisiken senken (zum Beispiel Diabetes Mellitus Typ 2, Stoffwechsel-, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) (Richter, et al., 2016)
Außerdem wählen vegan lebende Menschen in Deutschland häufiger eine günstigere Zusammensetzung von Lebensmitteln was die Nährstoffversorgung angeht. Eine pflanzliche Ernährung bedeutet meistens auch eine gute Versorgung mit Vitaminen (wie zum Beispiel Vitamin C, Folsäure oder Vitamin E) und Mineralstoffen (wie zum Beispiel Magnesium, Natrium oder Kalium). Gleichzeitig nehmen vegan und vegetarisch lebende Menschen weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterin zu sich, die in großen Mengen gesundheitlich unvorteilhafter sind. (DGE, 2020)
Gießener Lebensmittelpyramide
Quelle: Ernährungsumschau, 2018
Seit einiger Zeit gibt es die Gießener Lebensmittelpyramide. Sie spiegelt die klassische Lebensmittelpyramide wider, ersetzt allerdings Fleisch, Fisch, Milch und Eier durch pflanzliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Erbsen, Bohnen, Sojaprodukte, Linsen und weitere Proteinquellen. (Richter, et al., 2016) Sie ist ein Symbol dafür, dass eine ausgewogene Ernährung als vegan lebende Person auf jeden Fall möglich ist, solange man sich an ihr orientiert. Dazu gehören auch Nahrungsergänzungsmittel, ausreichend Bewegung und genug zu trinken. Diese Punkten tragen dazu bei die eigene Gesundheit zu erhalten und zu unterstützen.
Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte haben einen große Nährstoffdichte, sowie einen großen Ballaststoffgehalt und viele sekundäre Pflanzenstoffe. Deswegen bilden diese Lebensmittelgruppen ein großes Potential in Bezug auf Prävention von ernährungsmitbedingten Erkrankungen. (Richter, et al., 2016)
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt „Nimm 5 am Tag“, als 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag. Dies ist eine der 10 Regeln der DGE. Sie geben allgemeine Empfehlungen über eine gesundheitlich förderliche Ernährung. (DGE, 2020)
Wenn ihr also mehr über eine gesundheitlich förderliche Ernährung erfahren wollt, schaut dort gerne mal vorbei. Außerdem kannst du nächste Woche auch bei uns mehr über gesundheitliche Vorteile veganer Ernährung erfahren! Viel Spaß beim Stöbern 🙂
Quellen:
DGE. (09 2020). DGE. Abgerufen am 06. 11 2021 von https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vegane-ernaehrung/
Richter, M., Boeing, H., Grünewald-Funk, D., Heseker, H., Kroke, A., Leschik-Bonnet, E., . . . Watzl, B. (2016). Vegane Ernährung – Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Bonn: Ernährungsumschau.